Feedback „Ain’t Nobody – Halte mich“

7. Mai 2018 0 Von Michelle

Bildqullen: Amrûn Verlag und Pixabay; Coverdesign: Claudia Toman

Darum geht es:

Annas Leben verläuft alles andere als toll, ihre Eltern sind getrennt. Der Vater meldet sich kaum und ihre Mutter hat einen neuen Partner, der augenscheinlich mehr interesse an ihr selbst, als an seiner Freundin hat. Immer wieder kommt es zu Übergriffen durch ihren Stiefvater, auf der Suche nach einer Lösung für ihr Problem, beginnt Anna damit, kaum noch zu essen und findet so den Einstieg in die Magersucht.
Als dann noch ihr Jugendfreund wieder in ihr Leben tritt wird das Chaos perfekt. Denn der ist nicht mehr der guterzogene junge Kerl von früher, sondern ein besitzergreifender, rechtsradikaler Ganganführer. Das Leben tritt Annas Gefühle sprichwörtlich mit Füßen, bis Karim und seine Freunde darin auftauchen und ihr im Kampf um ein selbstbestimmtes Leben helfen wollen. Doch es ist gar nicht so einfach Annas Vertrauen und Kampfgeist zu wecken.


Ein ganz liebes Dankeschön an den Verlag und die Autorin, dass ich miterleben durfte, wie diese Geschichte von den Kinderschuhen zu einem großartigen Buch herangewachsen ist. <3 Und ebenso ein großes Dankeschön, dass ihr mir tatsächlich eine Printausgabe als Leseexemplar zugeschickt habt, ich habe mich total darüber gefreut.


Meine Meinung:

Ich mag das Cover total gerne, nicht nur dass es einfach direkt zeigt, dass es sich um einen New Adult Roman handelt, sondern auch weil die Kontraste wirklich herausstechend sind. Die Personen auf dem Cover zeigt die Protagonisten Anna und Karim und im Hintergrund natürlich der schwarze Sportwagen, welcher einfach nicht fehlen darf. Die Farbe vom Titel und Untertitel fallen sofort auf und lenken damit auf das Cover. Ein sehr gelungenes und passendes Kleid für einen unglaublichen Inhalt.

Der Schreibstil war angenehm flüssig und leicht zu lesen, die Herausforderung lag bei diesem Buch viel mehr im Inhalt der Geschichte. Wer sich auf diese Geschichte einlassen will, sollte wissen, dass er zusammen mit Anna eine Hölle betritt, die man seinem schlimmsten Feind nicht wünscht.

Wir begleiten den Weg eines Teenagers, aus der eigenen Unterwelt, direkt hinein in die Finsternis. Man bewegt sich mit ihr wie auf einer Teufelsschneide, dass man glauben mag, das kann doch alles nicht wahr sein. Und doch konnte ich Anna in jeder Situation nachvollziehen und ihre Entscheidungen und Handlungen waren für mich stets authentisch dargestellt.
Anastasia Donavan verwendet nicht nur ein schwieriges Grundthema, sondern sie bedient sich noch einigen mehr Themen, welche meist eher totgeschwiegen werden. Darunter haben wir neben Magersucht und Missbrauch, auch noch Rassismus, Rechtsradikalismus, Drogen und Konflikte innerhalb der Eltern-Kind-Beziehung. Jedes einzelne dieser Thema für sich allein, bieten eigentlich schon genug Stoff, daher war ich anfangs sehr skeptisch, ob sich die Autorin hier nicht etwas zuviel vorgenommen hat. Allerdings wusste diese mich wirklich positiv zu überraschen, denn all diese Punkte greifen so gleitend ineinander, dass sie mir durch ihr Dasein nur noch mehr Glaubwürdigkeit vermittelten.
Anna dabei zu begleiten, wie sie mit ihrer Vertrauten, gegen ihre Dämonen und Probleme ankämpft, war für mich einfach nur wahnsinnig spannend und fesselnd. Die Schwere der Themen, wurden durch eine zart aufkeimende Liebe und einigen humorvollen Gedanken und Dialoge, welche die Autorin wirklich passend platziert hatte, aufgelockert.

Durch die Perspektivwechsel mit Karim, erdrückte mich die Geschichte nicht so sehr, wie ich das vermutet hätte, da gerade diese Wechsel mir immer wieder genug Zeit zum Erholen und Verschnaufen gaben. Seine Sicht auf die Dinge und seine Gedanken zeigten ein perfektes Bild davon ab, wie Anna von außen gesehen und wahrgenommen wird.
Das Vokabular von einigen Charakteren ist meist geprägt vom Street-Slang und vulgärer Ausdrucksform. Das ist sicherlich Geschmackssache ob man es mag oder nicht, aber ich muss hier auf jeden Fall anmerken, dass eine andere Wortwahl nicht die selbe Glaubwürdigkeit auf mich gehabt hätte.

Ein absolut fantastischer Auftakt einer Dilogie, den ich wahnsinnig genossen habe. Es war eine Achterbahnfahrt der Gefühle mit riesigen Loopings drin. Die Geschichte ist KEINE leichte Geschichte, sie ging mir mehr als einmal unter die Haut, was nicht nur an der schweren Thematik lag, sondern auch mitunter daran lag, dass die Autorin hier einige Charaktere eingebaut hat, bei denen ich wirklich zum Nachdenken angeregt wurde und Dankbar dafür bin, dass ich dieses Schicksal von Anna nicht teilen musste.
Das Ende des ersten Bandes war wirklich passend gewählt und lässt mich nun zitternd und wartend zurück, denn ich will nun UNBEDINGT wissen wie es weiter geht.
Von mir eine klare Leseempfehlung an alle Menschen, die bereit sind mit offenen Augen durchs Leben zu gehen und zu helfen, dass Menschen mit einem ähnlichen Schicksal wie Anna früher gesehen werden und mit Glück auch geholfen bekommen.

Für mich ein absolutes Highlightbuch und wird auch dementsprechend belohnt:


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Titel: Ain’t Nobody – Halte mich
Buchreihe: Ain’t Nobody Teil 1
Autor: Anastasia Donavan
Verlag: Amrûn Verlag
Erscheinungsjahr: 2017
Seitenanzahl: 460 Seiten
erhältliche Formate: eBook 4,99 € und Taschenbuch 12,90 €
ISBN: 978-3958695498