Feedback „Kirschroter Sommer“

29. September 2018 0 Von Michelle

Bildquelle: Amazon.de

Darum geht es:

Würdest du deiner ersten Liebe eine zweite Chance geben? Die erste Liebe vergisst man nicht. Niemand weiß das besser als Emely. Nach sieben Jahren trifft sie wieder auf Elyas, den Mann mit den leuchtend türkisgrünen Augen. Der Bruder ihrer besten Freundin hat ihr Leben schon einmal komplett durcheinander gebracht, und die Verletzung sitzt immer noch tief. Emely hasst ihn, aus tiefstem Herzen. Viel lieber lenkt sie ihre Aufmerksamkeit auf den anonymen E-Mail-Schreiber Luca, der mit seinen sensiblen und romantischen Nachrichten ihr Herz berührt. Aber kann man sich wirklich in einen Unbekannten verlieben? (Textquelle: Amazon.de)


Meine Meinung:

Nachdem ich nun schon seit geschlagenen zwei Jahren um dieses Buch herum geschlichen bin, dachte ich nun, dass es Zeit wird endlich mal in die Geschichte einzutauchen. Und wie soll es anders sein, frage ich mich jetzt natürlich, wieso verdammt noch einmal habe ich so lange damit gewartet ???

Emely ist wohl genau das, was man unter einem klassischen Tollpatsch versteht. Sie hat die Begabung das Unglück irgendwie anzuziehen. Dabei spielt es keine Rolle, ob es darum geht einen Bus um einen Haaresbreit zu verpassen bzw. sich gerade noch so durch die sich schließenden Türen zu drücken, oder einfach nur um einen Rucksack, den sie selbst ungünstig abgelegt hat, um 10 Minuten später darüber zu fallen. Sie kommt nur selten ohne kleineren Katastrophen aus, und genau das fand ich wirklich sehr amüsant und ansprechend.

Grundsätzlich war Emely aber eine sehr angenehme Protagonistin, auch wen sie mich manchmal durch ihre Sturheit und ihrer, in vielen Situationen, sehr eigenen Art manchmal wirklich an meine Grenzen des Ertragbaren brachte. Gerade ihre Reaktionen und Gedanken im Bezug auf Elyas entwickelten sich manchmal als sehr herausfordernd, denn Emely wahr hier nicht nur ein bisschen stur/dickköpfig, sondern auch sehr zynisch. Mehr als einmal stand sie bei mir sprichwörtlich auf der Teufelsschneide und es fehlte nur noch ein Krümmelchen, um mich in den Wahnsinn zu treiben. Allerdings wusste die Autorin dies immer in letzter Sekunde zu verhindern, meist durch Elyas.

Seine Mischung war wahnsinnig faszinierend und brachte mein Herz sehr schnell zum höher schlagen und das aus anderen Gründen wie bei Emely. Während sie eher aufgebracht, wütend und genervt auf ihn reagierte, hätte ich ihn lieber angeschmachtet. Er war cool, schlagfertig, aufmerksam und sehr ideenreich. Besonders gut gefallen hat mir an ihm, seine unermüdliche Ausdauer, wenn es darum ging bei Emely am Ball zu bleiben. Gekonnt spielte die Autorin mit seinem Charakter, um mich im Unklaren zu lassen, welches Ziel er wirklich verfolgte. Ich hätte ihm alles mögliche zugetraut, von ernsthaften Absichten Emely zu erobern, bis hin, dass er es einfach genoß sie auf die Palme zu bringen.

Die beiden lieferten sich auf jeden Fall einige sehr spannende und unterhaltsame Dialoge und Gesprächsgefechte, bei denen ich mehr als einmal in richtigem Gelächter ausbrach und die für eine Menge Spannung sorgten.

Mich persönlich nervte hier in der Geschichte tatsächlich eine der Nebencharaktere so extrem, dass ich teilweise wirklich darüber nachdachte, das Hörbuch für den Moment auszuschalten. ALEX! Sorry aber dieses Wesen war einfach nur echt heftig, sie sollte die BESTE Freundin von Emely sein, aber ihre Hauptaufgabe bestand wohl darin, einfach nur nervig zu sein. Was erwartet man von einer besten Freundin? Verständnis, Empathie, Fingerspitzengefühl und Einfühlungsvermögen. Zumindest dachte ich bis jetzt immer, aber diese Geschichte zeigte mir, dass es scheinbar auch ohne all das geht. Alex war nichts davon. Grenzen akzeptieren konnte sie meist gar nicht, Rücksichtnahme war eigentlich eher ein Fremdwort und Verschwiegenheit war etwas, das sie scheinbar nicht einmal zu buchstabiere wusste.. Alles in allem wäre sie für mich auf gar keinen Fall für die Rolle der besten Freundin geeignet. Ich persönlich empfand sie mehr störend und eher ein Klotz am Bein, da sie dazu neigte, mit ihrer Oberflächlichkeit und ihrem Egoismus noch zusätzlich zu belasten.

Die Vorlesestimme von Marie -Isabel Walke wäre an sich sehr angenehm und entspannend zu hören gewesen, wenn sie nicht in einigen Momente dazu geneigt hätte, die Situationen etwas zu übertreiben. Ich mochte es, wie sie jedem Charakter ihre eigene Note gab und sie passten auch durchaus zu den beschriebenen Emotionen und Sitationen, aber ab und an hatte ich das Gefühl, die lesende Stimme neigte dazu es etwas zu übertreiben. Es gab die ein oder andere Stelle, i,95 n der sie für meinen Geschmack etwas zu dick auftrug, gerade in der Rolle meiner verhassten Charakterdarstellung von Alex. Ob ich Alex nun nicht mochte wegen der stimmlichen Darstellung, oder die gehörten Stellen überbewertete, weil ich Alex sowieso schon unsymphatisch fand, das kann ich ehrlich gesagt nicht klar beantworten. Fakt ist, mich hats einfach irgendwann genervt, dieser hyperaktiven Tonlag zu lauschen.

Ich bin auf jeden Fall gespannt wie es weiter geht und freue mich schon auf den zweiten Teil, denn ich habe so ein paar Theorien im Kopf, wie die Geschichte zwischen Emely, Elyas und Luca enden könnte und will wissen ob diese stimmen.

Alles in allem vergebe ich diesem Hörbuch eine Wertung von:


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Titel: Kirschroter Sommer
Reihe: Kirschroter Sommer 1.Teil
Autor: Carina Bartsch
Verlag: Schandtaten Verlag
Hörbuch Verlag: Argon Hörbuch
Erscheinungsjahr:
2013
Seitenanzahl: 376 Seiten
erhältliche Formate: eBook 3,49 € und Taschenbuch 9,99 € und Hörbuch 9,95 €
ISBN: 978-3499227844