Feedback „Pizza, Pasta & Amore“

7. Mai 2018 0 Von Michelle

Bildquellen: Amazon.de und Pixabay; Covergestaltung by MBH

Darum geht es:

Es sollte der romantischste und wichtigste Abend für Julia werden, doch dann ging alles schief. Nach einem guten Essen stellte ihr Lebensgefährte die Frage aller Fragen. Doch eine allergische Reaktion verhinderte eine Antwort. Das Schicksal wollte ihr wohl etwas Zeit einräumen um sich noch einmal ausführlich Gedanken zu ihrer Zukunft mit diesem Mann zu machen. Und die Chance nutzte Julia! Sie fertigte eine Liste mit Wünschen und Träumen für ihr Leben an und bat ihren Partner das selbe zu tun. Doch beim Durchgehen der Listen wurde ihr schnell klar, dass beide grundverschiedene Vorstellungen von einer Zukunft hatten. Während sie noch viele abenteuerliche Pläne hatte und das Leben genießen wollte, war er fest der Überzeugung die Zukunft in Stein zu meißeln und eine Frau für Heim und Kind gefunden zu haben.
Julia hingegen zog die Notbremse und arbeitete auf ihre Träume hin, dazu reiste sie nach Italien, in die ewige Stadt, um ihren Traum endlich Wirklichkeit werden zu lassen. Roms Legenden allerdings haben sich ihr Opfer gesucht und wollen Julia davon überzeugen, dass sie auch nicht vor ihr Halt machen.


Meine Meinung:

Noch nie war ich in Italien, somit auch nie in Rom, aber nach diesem Roman habe ich das Gefühl, als wäre ich mit dabei gewesen, als Julia dort in einer WG bei Charlotta einzog.
Beide waren mir von Anfang an absolut sympathisch. Julia mochte ich sehr für ihren eigenen Willen und ihre Treue zu sich selbst, während ich Charlotta für ihre Fürsorge und ihr, wie ich glaube, typisch-italienisches Temperament liebte. Beide kämpfen für ein selbstbestimmendes Leben, aber das auf unterschiedliche Weise.
Während sich Julia von den Fesseln einer Beziehung gelöst hat und ihren Weg allein und ohne Mann bestreiten will, kämpft Charlotta darum ihr Wunschleben in ihrer Ehe umzusetzen. Als hätte man mit den beiden Frauen nicht schon wirklich viel und gute Unterhaltung, kommt dann noch eine Nachbarin hinzu, die es sich zur Aufgabe gemacht hat, die neue Mutter Theresa werden zu wollen. Elena kämpft für die Menschen, die sich selbst nicht mehr helfen können und muss beweisen, dass sie mit ihrer Nächstenliebe in der Lage ist wirklich etwas zu verändern.. Eine Freundschaft zwischen den dreien wächst heran und alle profitieren davon. Man kann herrlich mitverfolgen, wie die Energien der einzelnen Charaktere ihre Wirkung auf die anderen überträgt.
Nachdem ich ja eigentlich mit einem typischen Liebesroman gerechnet hatte, war ich wirklich sehr erstaunt, wieviel tiefgründige Geschichten und Schicksale die Autorin in dieser, doch recht kurzen, Geschichte zusammengebracht hat.

Es gab so viele Spannungsmomente, sowohl auf der emotionalen Ebene der Liebesgeschichte zwischen Julia und dem Polizeichef, als auch in den Schicksalereignissen der einzelnen Charaktere. Besonders überrascht war ich vorallem von der Vielfalt der Themen, die in diesem Buch einen Raum fanden. So zeigte die Autorin neben den tollen und strahlenden Toruistenattraktionen auch die schwarzen Aussichten der sozialschwachen Bevölkerung in Rom auf. Sozialarbeit, ehrenamtliches Arbeiten mit hilfebedüftigen und Kriminalitätsaktivitäten in der schimmernden Stadt ließen mich mehr sein, als nur ein Leser einer Liebesgeschichte. Mit all diesen Details, schuf sie ein sehr lebendiges Bild des Reiseziels und erreichte damit eine Glaubwürdigkeit, dass ich das Gefühl bekam wirklich vor Ort zu sein.

Ihr Schreibstil war flüssig und gut zu lesen, obwohl sie viele kleinere italienische Leckereien, Worte und Sätze in den Text eingebunden hatte. Diese haben mich aber nie wirklich gestört, sondern eher noch neugieriger gemacht. Also zog ich immer mal wieder Kindlefunktion zur Übersetzung und Google zum Nachschlagen der Leckereien zur Rate, obwohl man sie eigenltich gut aus Zusammenhang hätte erschließen können.

Für mich war es ein außergewöhnlicher Leseausflug, den ich wämstens empfehlen kann, denn man bekommt hier nicht einfach nur eine Liebesgeschichte serviert, sondern eine Rundreise durch Rom, eine Rundfahrt ums Kolloseum, hungerbringende Köstlichkeiten für den Gaumengenuss und viele schöne Einblicke in die Leben einzelner Charaktere, welche aus den unterschiedlichsten Gesellschaftsschichten kommen, die einen neuen Weg einschlagen wollen, um ein neues Dasein zu schaffen.

Von mir gibt es auf jeden Fall:


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Titel: Pizza, Pasta & Amore
Autor: Elke Becker
Verlag: Selfpublisher
Erscheinungsjahr: 2018
Seitenanzahl: 339 Seiten
erhältliche Formate: eBook 2,99 €, Taschenbuch in Planung