Crossover-Lästerpost: Wenn Charaktere den Autor verfluchen

Crossover-Lästerpost: Wenn Charaktere den Autor verfluchen

27. Mai 2019 0 Von Michelle

Autorenvorstellung:

Buchwerke der Autorin:

Farben der Dunkelheit, Impress Verlag 2014 (z.Zt. nicht im Handel erhältlich)
Soul Colours Serie in 3 Bänden, Impress Verlag 2015/2016 (nur E-Book)
Water Love, Drachenmond Verlag 2017
Krieger der Lüfte, Papierverzierer Verlag 2018
Nachtfunke, Tagträumer Verlag (erscheint Februar 2019)

Buchvorstellung:

⤀ Buchtitel: Nachtfunke
⤀ Buchreihe: Einzelroman
⤀ Autor: Marion Hübinger
⤀ Genre: High Fantasy/Fantasy
⤀ Seiten: 272
⤀ Verlag: Tagträumer Verlag
⤀ erhältliche Formate + Preis: Print 12,90€, E-Book 3,99€

⤀ Buchtitel: Soul Colours – Rote Rebellion
⤀ Buchreihe: Soul Colours Trilogie
⤀ Autor: Marion Hübinger
⤀ Genre: Fantasy/Dystopie
⤀ Seiten: 277
⤀ Verlag: Carlsen/Impress Verlag
⤀ erhältliche Formate + Preis: E-Book 3,99€

Charaktervorstellung:

⤀ Name: Pit
⤀ Buch: Soul Colours – Rote Rebellion
⤀ Rolle: Nebencharakter
⤀ Herkunft: Erde
⤀ Rasse: Europäer
⤀ Stärken/Fertigkeiten: sieht Gefahr ins Auge, Führerqualitäten
⤀ Schwächen: ordnet sich ungern unter, nimmt alles zu locker
⤀ Lieblingsfarbe: grün
⤀ besondere Fähigkeiten: kann gut mit Frauen
⤀ Beziehungsstatus: Single
⤀ besondere Merkmale: markantes Gesicht, hohe Stirn, undefinierbare Augenfarbe, braune Haare aus der Stirn frisiert
⤀ Charaktereigenschaften: selbstbewusst, abenteuerlustig, immer stilvoll gekleidet, lässiger Typ + Frauenaufreißer
⤀ Hobbies: er mag gutes Essen

⤀ Name: Inde
⤀ Rolle: Nebencharakter, bester Freund des Hauptprotagonisten Fino, guter Krieger
⤀ Herkunft: Arasien
⤀ Rasse: Laxis
⤀ Stärken/Fertigkeiten: selbstbewusst, kämpferisch
⤀ Schwächen: lässt sich gern von seinen männlichen Trieben ablenken, denkt immer an Essen, kann ein echter Heißsporn sein
⤀ besondere Fähigkeiten: ist sehr fürsorglich
⤀ Beruf: Krieger
⤀ Beziehungsstatus: Single
⤀ besondere Merkmale: Knollennase, dünn wie ein Stock, tiefbraune Augen, hellbraune Locken
⤀ Charaktereigenschaften: steht seinem Freund immer zur Seite, kommt gut mit seinen Schwestern aus, lässt sich auch mal von ihnen verwöhnen, ist aufrichtig und ehrlich, Typ bester Freund
⤀ Hobbies: Kämpfen, Jagen
⤀ Feinde: in seinen Augen lauert der Feind immer und überall, aber am Ende ist es der Stamm der Thuns, denn er wird bei deren Angriff umkommen

Einstiegszene:

Die Bar ‚Teuflische Verlierer‘ hat Pit aus Soul Colours und und Inde aus Nachtfunke im Jenseits magisch angezogen. Pit ist bereits ein regelmäßiger Besucher, aber Inde ist neu im Jenseits eingetroffen. Ein Frischling sozusagen. Noch wissen die Beiden nichts voneinander. Im wahren Leben wären sie sich auch niemals begegnet, denn Pit kommt aus dem Jahr 2064 und Inde lebt in einer fantastischen Welt, die auf keiner Landkarte zu finden ist. Die Bar zieht all jene an, die noch eine offene Rechnung mit irgendwem auf der Erde haben. Im Fall von Pit und Inde handelt es sich um die Autorin Marion Hübinger. Wenn sie davon wüsste, dass ihre beiden Nebencharaktere dermaßen leiden, wer weiß, vielleicht hätte sie die Geschichten der Beiden anders geschrieben. Weniger dramatisch. Sowohl für die Leser, als auch – wie wir gleich erfahren werden – für Pit und Inde.
Gerade betritt Pit die Bar, winkt dem Barmann zu und scannt den dunklen Gewölbekeller ab, als suche er jemanden. Er kümmert sich gern um die Frischlinge. Sie sitzen meist in den kleinen Zellen mit den vergitterten Fenstern, damit niemand auf sie aufmerksam wird. Aber gerade das macht sie leicht erkennbar. So auch für Pit, der Inde in Zelle 4 sofort entdeckt hat. Vor Inde stehen etliche leere Krüge, was dafür spricht, dass er sich noch nicht mit seinem neuen Leben im Jenseits abgefunden hat. Seine lockigen Haare hängen ihm wirr ins Gesicht. Er trägt nur Beinlinge, sein Oberkörper, den zahlreiche frische Narben zieren, ist frei. Pit zieht eine Augenbraue hoch und denkt sich seinen Teil. Er selbst ist korrekt wie immer angezogen, immerhin war er vor seinem Ausscheiden Gast auf einer großen Veranstaltung. Zugegeben, ein ungebetener Gast, der sich heimlich reingeschmuggelt hat. Aber das tut nichts zur Sache. Wollen wir hören, wie die beiden Buchcharaktere ins Gespräch kommen …

Crossover-Szenario:

Pit (tritt zu Inde, zieht sich den Stuhl zu ihm und lehnt sich mit vor der Brust verschränkten Armen zurück): Na, auch allein hier?

Inde: Hm.

Pit (hält ein Glas in der Hand, da schwer nach Champagner aussieht): Ärger mit deiner Frau?

Inde (sieht frustriert hoch): Meine Frau? Wenn es wenigstens das wäre! Nächtelang habe ich wach gelegen und von den jungen Frauen unseres Stammes geträumt. Ich habe sie sogar heimlich beim Baden beobachtet. Es hätte nicht mehr lange gedauert, dann hätte ich mir meine Seelenpartnerin unter den Laxisfrauen erwählen dürfen. Aber dann ist mir nicht einmal das vergönnt! Meine Autorin hat mich einfach mitten im Buch aus ihrer Geschichte gestrichen!

Pit (mit Bedauern in der Stimme): Das kenne ich. Tragisch. Ist mir genauso ergangen. Ich hatte diese eine Aufgabe im zweiten Teil einer Serie bekommen und eine echt coole Protagonistin an meiner Seite. Aber dann, beim großen Showdown hieß es prompt ‚ade, das wars‘. Ich könnte meine Autorin dafür glatt lynchen. (er hüstelt, um sich gleich wieder zu fangen. Dann streicht er sich in einer lässigen Geste über sein glatt gegeltes Haar) Was hat sie mit dir gemacht?

Inde (stemmt beide Hände auf den Tisch, wirkt aufgebracht): Die törichte Frau hat mich viel zu früh sterben lassen! Was hat sie sich nur dabei gedacht?

Pit (legt Inde in einer mitleidsvollen Geste eine Hand auf die Schulter): Dich auch? Komm, Kumpel, lass uns unseren Frust runterspülen. (Er erhebt sein Glas) Prost!

Inde (knurrt leise): Da gibt es nichts zu feiern.

Pit (zieht seinen Stuhl noch näher zu Inde und flüstert): Ich weiß wie du dich fühlst.

Inde (reibt sich über seine knollige Nase): Ach, und wieso?

Pit: Ich wurde geopfert, nein falsch, ich habe mich selbst geopfert. So zumindest werden es die Leser der Geschichte sehen. Meine Autorin wollte unbedingt, dass ich den Helden spiele. Darum hab ich diese verdammte Kugel abgekriegt, die jemand anders hätte treffen sollen. Ach (er seufzt) Sarina …

Inde (mit einer gewissen Neugier in der Stimme): Deine Frau?

Pit (winkt ab): Ne du, die war schon vergeben. Sarina hatte nur Augen für diesen Liam. Der Typ ist so ein aalglattes Arschloch, tut auf verletzlich und geheimnisvoll. Auf so was stehen die Frauen. Und ich Idiot? Ich schmachte sie nur heimlich an! Damit es ein Happy End für die beiden gibt!

Inde (nickt verständnisvoll): Bist immerhin als Held gestorben.

Pit: Du etwa nicht?

Inde (trinkt seinen Krug Bier mit einem Zug leer und wischt sich den Schaum vom Mund – es scheint ihm zu schmecken): Wenn ich an der Seite meines Anführers hätte kämpfen dürfen, dann … vielleicht wäre ich dann als Held gestorben. So aber musste ich auf seine Anweisung mit den anderen Kriegern mitten ins Schlachtgetümmel, während Fino … (seine Stimme bricht kurz, er kämpft sichtlich mit den Tränen) Fino, mein Freund, er musste sich ja unbedingt auf die Suche nach seinem persönlichen Feind machen. Ich weiß nicht einmal, ob es sich gelohnt hat. Ob er ihn ein für alle Mal kalt machen konnte.

Pit: Das klingt mies. (Er hebt ein weiteres Mal sein Glas und prostet Inde zu) Auf uns Opfer!

Inde: Diese hinterhältigen Thuns (er haut mit der Faust auf den Tisch), wie ich sie hasse. Arrogant bis zum geht nicht mehr, nur weil sie den größen Stamm hinter den Moragen bilden. Du kannst dir nicht vorstellen, was die sich rausgenommen haben! Entführen glatt eine unserer Frauen! Wo gibt es denn so was! Das konnte nicht gut enden, das war mir von Anfang an klar.

Pit: Das klingt ja voll mittelalterlich bei dir! Ich komme wenigstens aus der Zukunft.

Inde (empört): Ich komme aus Arasien.

Pit (winkt ab): Egal, darum geht es mir gar nicht. Ist dir nicht aufgefallen, dass die Autorin uns beide in eine Schlacht verwickelt hat, nur, um uns dann umkommen zu lassen? Als wären wir Schachfiguren auf einem Spielbrett. (Er klopft mit seinen Händen auf den Tisch) Läufer gegen König. Die Dame schlägt zu. Schach matt. Da haben wir echt was gemeinsam, Kumpel.

Inde (sieht ein wenig irritiert aus): Ich weiß zwar nicht, wovon du gerade sprichst. Aber mich quält es verdammt nochmal nicht zu wissen, ob mein Tod jemals gerächt wurde. Oder ob ich ganz umsonst im Kampf gestorben bin.

Pit (runzelt die Stirn): Wem sagst du das. Ich wüsste zu gern, ob Aeterna von diesen machtgeilen Leuten befreit werden konnte, allen voran dieser ach so um ihr Seelenheil besorgter Bürgermeister. Die haben die Bewohner von Aeterna die ganze Zeit verarscht. Die wussten nicht einmal, dass die Pandemie auf der Erde längst ausgerottet war und wir ganz normal weiterleben konnten. Ich meine, mag sein, dass Aeterna am Anfang ihre Rettung war, aber dann …

Inde (unterbricht Pit): Wo liegt denn dieses Aeterna? Noch nie davon gehört?

Pit (zeigt mit dem Kopf vage Richtung Decke): Irgendwo da oben.

Inde (schiebt den Krug zwischen den Händen hin und her): Und deine Familie? Lebt sie noch?

Pit: Die haben mich noch nie groß interessiert. Meine Alten sind so was von schräg, da hab ich mich früh vom Acker gemacht.

Inde (sieht Pit überrascht an): Also ich wüsste schon gern, ob meine Mutter und meine Schwestern überlebt haben. Und Fino … er war nicht nur mein Freund, sondern auch unser bester Krieger. Ohne ihn wäre unser Stamm verloren.

Pit (hebt sein Glas ein 3. Mal): Auf Sarina, die mutigste Frau im Universum. Ich bin froh, dass ich sie kennenlernen durfte!

Inde (prostet Pit zu): Auf Fino, Kriegeranführer der Laxis und mein Held!