*Feedback* Der Lord, der mit dem Herzen sah – Helena Heart

*Feedback* Der Lord, der mit dem Herzen sah – Helena Heart

16. April 2019 0 Von Michelle

Darum geht es:

Nikolas, Baron Boundfield, ist seit einem Unfall blind. Sein Stiefbruder schmiedet mit seiner Frau einen perfiden Plan, um ihn aus dem Weg zu schaffen und auf sein Erbe Anspruch zu erheben. Nikolas’ einziger Ausweg ist die Flucht, aber als er sich völlig allein im Wald wiederfindet, ist sein Leben wieder in Gefahr.

Lady Felicity Windgrove steht nach dem Tod ihrer Eltern unter der Vormundschaft des älteren Bruders. Die Familie will sie zwingen, einen stadtbekannten Spieler und Taugenichts zu heiraten, den Felicity zutiefst verabscheut. Auch sie muss überstürzt fliehen, um ihrem Schicksal zu entrinnen. (Textquelle: Cumedio Verlag)


Meine Meinung:

Manche mögen sagen, dass zu einem historischen Roman auch die gehobenere Sprache dazu gehört, damit der Charme und auch die Atmosphäre für den Leser wirklich greifbar wird. Grundsätzlich stimmt das auch.
Dieser Roman ist allerdings etwas anders geschrieben, wer also einen historischen Liebesroman mit allen üblichen Sprachdetails sucht, sollte an dieser Stelle aufhören weiter zu lesen, den den wird er hier nicht finden.

Die Geschichte von Nikolas und Felicity zeichnet sich dadurch aus, dass sie besonders leserfreundlich ist, so dass man ohne große Vorkenntnisse in diesem Genre in die Geschichte einer anderen Zeit eintauchen und miterleben kann.

Der Charme der Zeit wird durch bildhafte Beschreibungen der Umgebung und Handlungen erzeugt. Egal ob es das Klappern der Hufen oder die Beschreibungen der Gebäude aus dem Jahre 1764 waren, all diese Beschreibungen halfen mir den Weg in die vergangene Zeit zu finden.

Mit Nik und Felicity schuf die Autorin zwei symphatische und außergewöhnliche Protagonisten. Sie, ungestüm und rebellisch, er, durch sein verlorenes Augenlicht Außenseiter der gehobenen Gesellschaft.  Er, steht zwischen dem großen Vermögen und seinem Stiefbruder und dessen Frau. Sie muss endlich vermählt werden, um jeden Preis und dieser ist nicht gerade klein.

Der Einstieg in die Geschichte erfolgte für mich unglaublich einfach und spannend, da ich schon nach wenigen Sätzen das Gefühl hatte mich in der Rolle von Nik zu befinden, der sich gegen die Anfeindungen seiner „Schwägerin“ durchzusetzen versuchte. Wer so eine Familie hat, braucht wahrlich keine Feinde mehr. Ich habe diese Frau inniglich gehasst!

Jedoch war die Schwägerin nicht die einzigste Person, die meinen Hass auf sich ziehen konnte. Es gab noch einige mehr, die ein hervorragendes Ventil boten um Flüche, Verwünschungen und Gemeinheiten auszuhecken. Und doch gab es auch einen Charakter in dieser Gruppe von Charakteren, die mich wirklich überraschen und mein Herz ein wenig ins Stolpern bringen konnte.

Aber seien wir mal ehrlich, allein schon durch diese Vielfalt an unsymphatischen Nebencharaktere, war an Langeweile so gar nicht zu denken. Immer wieder schaffte es die Autorin aus verschiedenen Ecken neue Spannungsmomente zu schaffen.

Die Liebesgeschichte zwischen Nik und Felicity war mit einigen interessanten Hindernissen gespickt und sehr schön angesetzt, so dass sie mehr als einmal unter die Haut gehen konnte. Trotzdem fand ich, wurde hier nicht das volle Potential ausgeschöpft. Es wäre soviel mehr möglich gewesen um das Leseerlebnis noch zu steigern.

Gerade gegen Ende des Buches fehlte es mir ein wenig an „Höhepunkt“ und es wurde mir ein wenig zu schnell abgehandelt. Schade, denn es blieben somit noch ein paar kleineren (nicht all zu wichtigen) Fragen offen. Was mich dann aber doch leider etwas unbefriedigt zurück ließ.

Ein weiterer und besonders kritischer Punkt im Buch: War ein böser Patzer beim Vertauschen der Namen. Man kann mich nun gerne kleinlich nennen, aber das sind solche Einzelheiten, die ein absolutes No-Go für mich sind.

Dieser Fehler hat mich komplett aus der Geschichte gerissen und fast das halbe Buch beschäftigt. Immer wieder versuchte ich die Familienzusammengehörigkeit zu verstehen, aber es gelang mir einfach nicht.
Von mir gab es auf jeden Fall eine Meldung an die entsprechende Stelle. Von dieser wurde mir mitgeteilt, dass der Fehler schnellstmöglich beseitigt werden soll.

Aufgrund meiner Kritik komme ich eigentlich zu einer Wertung von 3,5, die ich aber mathematisch aufrunde, so dass wir zu folgendem Ergebnis kommen:


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Titel: Der Lord der mit dem Herzen sah
Autorin: Helena Heart
Verlag: Cumedio
Seitenanzahl: 235 Seiten
erhältliche Format + Preis: eBook 3,99€; Taschenbuch 10.90€
ISBN: 978-1798622773