Klatsch-Crossover mit Tindra und Kirjana aus Die Schatten von Mra’Theel

Klatsch-Crossover mit Tindra und Kirjana aus Die Schatten von Mra’Theel

16. Mai 2019 0 Von Michelle

Hey liebe Booktopianer,

heute ist es wieder soweit, es gibt einen neues Crossover Abenteuer. Mit dabei sind dieses mal Tindra und Kirjana aus der Reihe „Die Schatten von Mra’Theel, geschrieben von der Autorin Andrea Ego. Die beiden ungleichen Frauen teilen sich ein gemeinsames Schicksal, sie sind sogenanntes „Freiwild“, und treffen sich per Zufall in Miranas Gaststube (mit Michelle als Wirtin Mirana), in der sie dann ein wenig in Plauderlaune geraten. 😉

Bevor wir aber zu unserem Schwätzchen kommen, möchte ich euch wie immer gerne erst einmal die Autorin, ihre beiden Charaktere und das Auftaktsbuch vorstellen.


Autorenvorstellung:

Buchvorstellung:

⤀ Buchtitel: Schmiedefeuer
⤀ Buchreihe: Die Schatten von Mra’Teel
⤀ Autor: Andrea Ego
⤀ Genre: High Fantasy
⤀ Seiten: 428
⤀ Verlag: Selfpublishing
⤀ erhältliche Formate + Preis: E-Book 2,99€; Taschenbuch 13,99€; Hardcover 21,99€

Charaktervorstellung:

⤀ Name: Tindra
⤀ Rolle: Protagonistin
⤀ Herkunft: Überall in Erendal und Kerase, da ihre Eltern oft den Wohnort wechselten.
⤀ Größe: 1.67 m
⤀ Rasse: Mensch
⤀ Stärken/Fertigkeiten: Sie kann Nägel schmieden, glaubt an sich selbst und ist eine ehrliche, junge Frau.
⤀ Schwächen: Ihre Bauchentscheidungen bringen sie öfter mal in Schwierigkeiten.
⤀ Lieblingsfarbe: Grün
⤀ Glücksbringer: Ein geweihtes Schwert
⤀ Ausbildung: Schmiedehandwerk
⤀ besondere Merkmale: Frühlingsgrüne Augen und ein schwarzes Muttermal auf der Wange.
⤀ Charaktereigenschaften: Sie gibt nicht auf, glaubt an sich selbst und zögert nicht, ihrem Herzen und dem Bauch zu folgen. Schüchtern.
⤀ Hobbies: Sie tanzt sehr gerne.

⤀ Name: Kirjana
⤀ Rolle:
Nebenrolle
⤀ Rasse:
Larhun
⤀ Stärken/Fertigkeiten:
kann gut Personen einschätzen und lesen
⤀ Beruf:
Offizierin
⤀ besondere Merkmale:
eher maskuliner Körperbau: stämmig, breite Schultern, aber im Gegenzug eine sehr warme und einladende Stimme, die jeden in seinen Bann zieht
⤀ Charaktereigenschaften:
direkt, offen, kann sehr loyal sein, keine Angst vor Konflikten


Crossover Klatschrunde mit Mirana, Tindra und Kirjana:

Einstiegsszene:

Wie ich diesen gemischten Duft aus Essen und Ausschank liebe. Mein Tagesmenü für heute, war eine wirklich gute Wahl. Aus allen Ecken und Richtungen dringen mir die unterschiedlichsten Stimmen und Laute entgegen. Gegröhle vom Stammtisch der Spielmänner, leises Gemurmel meiner Sorgenkinder an der Theke und dazwischen immer mal wieder glockenhelles Gelächter von den Damen, die sich an ihren Tischen unterhalten.

Meine Gaststube ist beinahe bis zum letzten Platz gefüllt und überall riecht man mein frisch gebackenes, noch immer warmes, Stangenbrot, welches ich traditionell zu einer leckeren Gemüsesuppe reiche.
Es gibt nur noch einen kleinen Tisch mit zwei gegenüberstehenden Stühlen in der Ecke rechts hinter mir. Ein Plätzchen, welches meist für Verhandlungen, einem gemeinsamen Essen für Pärchen oder für Reisende, die ihre Ruhe wollen, dient. Außer mir kommt an der Ecke normal keiner vorbei, denn außer meinem Eingang zum Schankraum und mein Lager befindet sich da nichts. Und ersteres wird von mir bewacht wie mein Augapfel, außer mir hat keiner einen Fuß in meinen Arbeitsbereich zu setzen.

Mit der Aussicht auf soviel zahlende Kundschaft, lasse ich zufrieden meinen Blick über die Tische gleiten um zu prüfen, ob einer meiner Gäste vielleicht noch einen Wunsch hat. Als mein Blick über die hinteren Tische am Eingang meiner Gaststube gleitet, öffnet sich diese und eine stämmige Frau mit breiten Schultern und starken Oberarmen betritt den Raum. Mit ihren hellbraunen Haaren, die streng zusammen gebunden sind, ihrem breiten nicht sehr lieblichem Gesicht und dem Schwert an ihrer Seite, zieht sie für einige Augenblicke alle Aufmerksamkeit auf sich.

Mit großen und selbstsicheren Schritten kommt sie geradewegs auf mich zu und bittet mich, mit einer warmen und einladenden Stimme, um einen Sitzplatz. Nach einer kurzen Irritation führe ich sie an den letzten freien Tisch im Raum und reiche ihr die Karte.
Während ich noch nimmer versuche diese wohltuende Stimme mit der Erscheinung dieser Frau zusammenzubringen, fällt mir auf, wie sie ihren Blick immer wieder unruhig über meine Gäste wandern lässt. Doch das plötzliche leichte Quietschen der Eingangstür, reißt mich aus meinen Beobachtungen und teilt mir die Ankunft eines weiteren Gastes mit.
Wenn der Andrang heute so weiter geht, muss ich bald meine Gäste übereinander stapeln.

Crossover:

Die junge, blonde Frau tritt ein und sieht sich unsicher um. Ihre Hand streift flüchtig über das Schwert an ihrer Hüfte, als müsste sie sich vergewissern, dass es noch da war. Einige Männer sahen auf, die Augen starr auf sie gerichtet.
Alle wussten, was es hieß, wenn eine Frau ein Schwert führte: Sie war Freiwild und ein jeder durfte mit ihr machen, was er wollte.
Sie ging auf die Wirtin zu und bedachte sie mit einem freundlichen, vielleicht etwas unsicheren Blick aus frühlingsgrünen Augen. „Guten Tag. Hast du noch einen Platz und etwas von dem lecker duftenden Schlangenbrot?“

Wirtin: „Klar, gibt nur noch einen freien Platz an dem Tisch da hinter mir, dort sitzt noch eine weitere Frau, welche ein Schwert mit sich führt. Ich denke ihr werdet miteinander klar kommen und seid somit etwas abseits vom Rest. Folge mir und wirf einen Blick in die Karte, vielleicht findest du noch etwas Leckeres zu Trinken oder eine leckere Suppe zum Brot. Tagesangebot ist Gemüsesuppe mit warmen Brot.“, erklärt die Wirtin mit einem aufmunterndem lächeln, während sie ihren Gast zu ihrem Platz führt.

Ihre Augen richten sich auf den Gast, der schon am Tisch sitzt. „Kirjana?“, fragt sie vorsichtig. 

Die beiden ungleichen Frauen sehen sich einen Moment an, ehe die ältere der beiden grinst. „Tindra, was für eine Überraschung, dich hier anzutreffen.“

Die blonde Frau schluckt, sieht sich noch einmal um und setzt sich unsicher an den Tisch. Sie wendet sich der Wirtin zu. „Gerne die Suppe mit Brot.“

Wirtin: „Klar!“ antwortet die Wirtin der blonden Frau und wendest sich dann an die stämmigere Frau ihr gegenüber: „Und was darf ich dir noch bringen?“

Kirjana: „Noch ein Glas Nebelwein, bitte.“ Im Gegensatz zu ihrem kalten Blick ist die Stimme einlullend, geradezu betörend. Sie betrachtet Tindra. „Was führt dich denn hierher?“

„Geht klar kommt sofort.“ Die Wirtin wendet sich ab und verschwindet schnell in ihrer Küche.

Tindra seufzt und wendet kurz den Blick ab. „Männer.“

Kirjana zieht die Augenbrauen hoch. „Du führst ein Schwert. Wenn die Männer einen Kopf kürzer sind, machen sie meist keine Probleme mehr.“
Sie zwinkert Tindra zu und hebt ihr leeres Glas etwas an. „Das hilft manchmal auch.“

Tindra zuckt mit den Schultern. „Ein Versuch kann nicht schaden.“
Sie wartet, bis die Wirtin mit ihrer Suppe und dem Brot kommt. Der Geruch entlockt ihrem Magen ein Grummeln.

Die Wirtin kehrt in diesem Augenblick mit einem gefüllten Tablett zurück. „Hier einmal Nebelwein für dich“, sagt sie freundlich und stellt das Getränk vor die stämmige Frau. „Und für dich ein Teller Suppe mit frischem Schlangenbrot“, erklärt sie der jüngeren Frau. „Falls ihr noch einen Wunsch habt ruft mich einfach beim Namen an euren Tisch, denn hinten habe ich leider keine Augen. Und wenn ihr mich dann beim Namen ruft weiß ich dass ihr es seid. Ich heiße übrigens: Mirana.

Tindra nickt der Wirtin zu und sagt: „Danke, Mirana.“ Hungrig brach sie ein Stück knuspriges Brot ab, tunkte es in die Suppe und schloss die Augen, um das Essen zu geniessen. „Lecker!“, denkt sie während sie genussvoll seufzt.

Mit eiligen Schritten geht die Wirtin weiter zu den anderen Gästen, die langsam zahlen wollen um sich wieder an ihre Arbeit machen zu können.

Kirjana lacht leise in sich hinein. „Im Palast des Fürsten haben sie dich gierig angestarrt, als du das gemacht hast.“

Überrascht von der Aussage schaut Tindra von ihrem Essen hoch und fragt nach: „Was gemacht?“

Ruhig antwortet Kirjana: „Die Suppe genossen. Deine beiden Männer konnten sich nicht von deinem Anblick losreissen.“ Sie beugt sich über den Tisch und betrachtet die junge Frau neugierig.

Wütend bläst Tindra die Luft aus ihrer Nase. „Die beiden können mich mal.“

Eine Augenbraue hebend schaut Kirjana zu ihr. Solche Worte hat sie von Tindra nicht erwartet. 

Tindra: „Der eine behauptet vom anderen, ein Larhun zu sein, einer dieser stinkenden, grobschlächtigen Krieger. Der andere verrät sein Land und seine Heimat. Und statt dass sie sich direkt gegenüberstehen und einander Vorwürfe machen, tragen sie es auf meinem Rücken aus.“

Ein feines Lächeln zeichnet sich auf Kirjanas Lippen ab, während ihre Blicke der Gruppe folgt, die gerade das Gasthaus verlassen. „Du befindest dich in den Nebelreichen. Ich könnte mir vorstellen, dass es nicht förderlich ist, wenn du schlecht über die Larhun sprichst.“

Während sich die beiden Frauen angeregt unterhalten, leert sich der Gastraum zunehmend. Gräuschvoll atmet die Wirtin aus, räumt die verlassenen Tische ab und bringt alles nach hinten in die Küche. „Gott sei dank, nun wird es endlich ruhiger.“

„Ist doch wahr“, mault Tindra. „Wenn sie ein Problem miteinander haben, dann sollen sie es selbst austragen. Ich habe die Schnauze voll.“

Kirjana lacht erleichtert auf. „Und da behaupten die Männer immer, wir Frauen seien kompliziert.“

Ungewollt vernimmt Mirana den letzten Satz und ruft in die Ecke zu den beiden Frauen: „Wir Frauen sind nicht kompliziert, wir sind höchstens geheimnisvoll und manch ein Mann einfach nur nicht so abenteuerlustig wie er meint zu sein.“ Zwinkernd lächelt sie den Frauen zu.

Aufgeheitert fällt Tindra in das Lachen der beiden Frauen ein und bestellt sich bei der Gelegenheit einen Nebelwein. Das nach Honig und Lavendel duftende Getränk hat sie schon einmal in die Scheisse geritten, aber bei Kirjana musste sie sich nicht fürchten. Hoffentlich. „Schlimmer als jedes Kind!“

Keine Minute später stellt Mirana den Nebelwein vor Tindra ab und fragt freundlich: „Hättet ihr was dagegen, wenn ich mich ein Weilchen zu euch setze? Es kommt so selten vor, dass sich zwei so offene Frauen hierher verirren, die nicht jedem Mann aus der Hand zu fressen scheinen.“

„Kein Problem!“, rufen Tindra und Kirjana wie aus einem Mund.

Mit einem genüsslichem Seufzen lässt sich die Mirana auf den freien Stuhl in der Ecke fallen. Von dort hat sie einen guten Blick über den Gastraum, falls einer ihrer anderen Gäste noch einen Wunsch hat.

„Oh, wenn ihr wüsstet!“, beginnt Kirjana geheimnisvoll, doch ehe sie weiterspricht, trinkt sie genüsslich einen Schluck Nebelwein. Tindra zerplatz fast vor Neugier. Ablenkung kann sie jetzt gut gebrauchen. Kirjana betrachtet Tindra verschwörerisch. „Einmal habe ich Bram, den höchsten Offizier in unserer Armee verführt.“

Bei diesem Namen reißt Mirana die Augen auf und fragt nach Luft keuchend: „Ausgerechnet Bram? Über den hört man ja vieles. Ist er denn genau so, wie man sich erzählt?“

Voller Freude betrachtet Kirjana ihre beiden Zuhörerinnen und geniesst die Aufmerksamkeit. „Die Nacht war okay, nicht der Rede wert, aber der Umgang danach … Ich konnte nicht mehr vor Lachen. Jedes Mal, wenn ich nur ein Wort gesagt habe, glühte sein Kopf wie eine halbreife Mernabeere.“

Tindra lacht laut auf. „Bram? Das hätte ich zu gern einmal erlebt.“

Kirjana zwinkert ihr zu. „Die Nacht oder wie rot er werden kann?“

„Was? Und das wo er doch sonst immer so viel Standvermögen haben soll.“Mirana grinst amüsiert vor sich hin.

Erschrocken hält Tindra die Luft an und kann nichts gegen die aufsteigende Hitze in ihrem Gesicht unternehmen. „Rot. ROT!“

„Etwa so wie du“, entgegnet Kirjana und grinst dabei Mirana an. „Bring ihr noch etwas Wein. Ich habe ihr schon einmal geraten, sich ein dickeres Fell zuzulegen, doch geholfen hat es offensichtlich nichts. Vielleicht lässt Nebelwein sie etwas lockerer werden.“

Tindra dreht sich zu Mirana um. „Woher weisst du von seinem Stehvermögen …?“ Ihre Augen werden noch ein Stück grösser.

Ausgelassen und fröhlich beginnt Mirana zu lachen und antwortet beim Aufstehen an Tindra gewandt: „Na hör Mal, bin ich eine gute Wirtin oder nicht? Was glaubst du an welchen Schultern sich das starke Geschlecht so manches Mal nach zu viel Nebelwein ausweint?“ 
Mit flinken Schritten eilt sie in ihr Lager und holt einen neuen Krug Nebelwein. 

Tindras Schultern entspannen sich, doch die Röte in ihrem Gesicht weicht nur langsam. Wie vom Wind getragen war Mirana auch gleich wieder an ihrem Platz.

Kirjana ergreift das Wort erneut. „Leider ist Stehvermögen nicht alles. Sein Sexleben ist so wie seine Tätigkeit als Offizier: Mit voller Härte geradeaus.“

Mirana prustet los.„Was anderes habe ich nicht erwartet. Man sagt sich, es gibt kein Weib, welches ein zweites Mal mit ihm wagen würde. Jetzt weiß ich wohl auch wieso.“

„Hey Wirtin! Ich will zahlen!“, donnert es aus dem anderen Ende der Stube. Miranda schaut bedauernd die zwei Frauen an. „Bin bald wieder da“, sagt sie und verschwindet vom Tisch.

Tindra lacht noch ein wenig verlegen mit. Der Wein benebelt ihre Sinne und nur ein kleiner Rest Verstand hält sie zurück, sich komplett auf das Gespräch mit den beiden Frauen einzulassen. „Vielleicht findet sich ja eine Frau, die genau auf so etwas steht?“

Kirjana prustet los, sodass sich feine Tröpfchen Wein auf dem Tisch verteilen. Sie hustet, klopft sich gegen die Brust, hustet noch einmal, ehe sie Tindra aus funkelnden Augen betrachtet. „Du etwa?“

Tindra schluckt, entscheidet sich jedoch für den Angriff nach vorn. Der Nebelwein lässt ihren Kopf leicht und frei werden. „Einer reicht mir doch nicht!“

Wieder lacht Kirjana und freut sich mit Tindra über deren Ausgelassenheit. Sie weiss, wie hart das Leben als Freiwild ist und genießt jeden heiteren Augenblick. Auch eine Lektion, die Tindra noch lernen musste. „Wie wäre es zur Abwechslung mit einer Frau?“ Bezeichnend wackelte sie mit den Augenbrauen.

Tindra neigte den Kopf von einer zur anderen Seite. „Vielleicht, irgendwann. Aber erst muss ich doch die beiden Herren ausprobieren, die mich so eingehend beobachten, wenn ich Suppe esse.“ Sie leckte sich über die Oberlippe und kicherte wie ein kleines Kind.

Kirjana wirft Mirana einen bezeichnenden Blick zu. Tindra hat genug Wein getrunken und sie hofft, dass die Wirtin das auch versteht.

Mit beschwingten Schritten kommt auch Mirana wieder an den Tisch und fängt Kirjanas Blick auf und nickt ihr verstehend zu. 

Tindra kichert: „Du könntest auch gleich einen ganzen Krug Nebelwein hinstellen“, schlägt sie vor und klammert sich an ihrem Glas fest.

Sanftmütig lächelt Kirjana ihr zu und legt ihr die Hand auf den Unterarm. „Es reicht, Tindra. Auch wenn es verlockend ist, eine Flucht in den Alkohol kann in unserer Lage keine Lösung sein.“

Tindra schüttelt den Kopf. „Aber …“
Verschwörerisch beugt sie sich zu Kirjana. „Würden die beiden sich um mich sorgen und sich dann endlich zusammenraufen? Die beiden Diven halte ich bald nicht mehr aus.“

Kirjana lehnt sich breit grinsend zurück. „Entweder das oder sie schlagen sich gegenseitig die Köpfe ein.“

„Vorher aber noch: Wen würdest du lieber mit auf dein Zimmer nehmen? Den kleinen Rekruten da oder seinen Freund mit dem Bart?“ Kirjana zeigt auf einen Tisch, an dem zwei stumme Gesellen sitzen und ihnen hin und wieder einen neugierigen Blick zuwerfen.

Tindra dreht sich auf ihrem Stuhl. „Hm … Der ist doch nicht klein.“

Kirjana: „Je nach dem, wo du schaust.“

„Kirjana!“ Tindra wirft ihr einen erschrockenen, bösen und gleichzeitig neugierigen Blick zu. „Der auch?“

Mirana murmelt neckend:„Klein aber fein. Und im Notfall schnell zu überwältigen.“

Tindras Kopf schnellt zu Mirana. „Überwältigen? Wie soll man einen Mann da unten denn bitte schön überwältigen?“

Kirjana lacht laut auf. „Das mit dem dickeren Fell war nicht aus der Luft gegriffen.“

Mirana lacht mit. „Na wenn du da keine Vorstellung von hast, dann hast du noch viel zu lernen“

Kirjana grinst noch immer. „Und da haben wir sie wieder, die Farbe einer halbreifen Mernabeere.“

„Wir Frauen haben doch mehr als nur ein Werkzeug zur Verfügung einen Mann außer Gefecht zu setzen oder nicht?
Erheitert zwinkert Mirana Tindra zu, bevor sie sich wieder erhebt und sagt:“ Es tut mir leid, aber ich muss weiter machen. Mein Angebot steht. Jederzeit. Mein Gasthaus steht euch immer offen.“

„Danke, Mirana.“ Kirjana nickt langsam und lässt Tindra nicht aus den Augen. „Also, eine Variante braucht etwas Überzeugungsarbeit. Wenn er denkt, dass deine Hand besser ist als …“

„Ich will das vielleicht gar nicht hören!“, kreischt Tindra und hält sich die Ohren zu. „Ihr und euer Geschwätz!“, doch dabei lacht sie.

Kirjana lacht und leert ihren Wein. „Das Leben ist zu kurz, um alle Erfahrungen selbst zu machen. Deshalb teilen wir erfahrene Frauen unsere mit dir.“

Tindra rollt mit den Augen.

Lauthals lachend macht sich Mirana auf den Weg in die Küche und ruft in den Raum:“Herrlich.“
„Sie sollte schnell dazu lernen, wenn sie in dieser Welt dauerhaft klar kommen will. Sonst könnte dieses zarte Gemüt noch schwere Stunden vor sich haben“, mit diesen letzten Gedanken geht sie leicht kopfschüttelnd an ihren Platz am Thresen zurück.

„Bram zum Beispiel, den musst du dir nicht schnappen. Lohnt sich nicht“, erklärt Kirjana Tindra noch einmal einringlich.

Tindra seufzt. „Na gut, ich hüte mich vor Bram und seiner überaus berauschenden Ausstrahlung.“ Dabei hat sie mit ihren eigenen Männern schon genug zu tun. „Lass uns nach Hause gehen. Ich möchte nicht, dass sich meine zwei keifenden Kinder Sorgen machen.“

Verständnisvoll nickt Kirjana. „Ich werde dich begleiten. Das Haus liegt sowieso auf dem Weg.“ Sie schenkt ihr ein warmes Lächeln, der die Schwere ihres Lebens mit sich trägt, aber auch die Freiheiten, die sie geniesst. „Mirana? Nimm alles auf mich. Wir gehen.“ Ein breites Grinsen stiehlt sich auf die Lippen der kräftig gebauten Frau. „Die frische Luft wird unserem Mädchen guttun.“

„Die Runde geht aufs Haus. Ein Dank meinerseits, dass ihr einer alten Wirtin etwas Frohsinn gegönnt habt. Macht’s gut. Vielleicht sehen wir uns bald mal wieder“, erwidert Mirana.

Kirjana: „Auf jeden Fall! Wenn ich das nächste Mal einen im Visier habe, komme ich vorher auf dich zurück.“

ENDE!!!